zunächst: lobbyismus ist nicht per se schlecht, bietet er doch auch (kleineren) gruppen die möglichkeit, dass ihre ansicht zumindest gehoert wird. problematisch ist er nur, wenn es nicht hinterfragt wird bzw. nicht als denkansatz einer sichtweise aufgefasst wird, sondern ohne prüfung als bare münze hingenommen wird.
also politische probleme, der berg ist riesig.
schlag eins vor und ich geb dir meinen senf dazu
ich zieh einfach mal ein thema, nehmen wir SpOn das erste innenpolitsche von oben, ok ich nehm das zweite weil hartz noch umfassender werden würde und ich geh gleich pils trinken:
gezogenes thema: Ruf nach schärferen Sicherheitsgesetzen.
tolles thema kann man seiten mit füllen, aber ich versuche es kurz zu machen und stelle einfach ein paar fragen, denn selbstdenken ist die beste art der politschen diskussion
diskussionsgrundlage, einfach mal aus dem SpOn artikel kopiert, hervorhebung von mir:
"Zentral sind erweiterte Befugnisse für die Nachrichtendienste und die Strafverfolgungsbehörden sowie die Verschärfung der Staatsschutzparagrafen. So sollen beispielsweise der Verfassungsschutz, aber auch die normale Polizei und die Justiz neue Zugriffsrechte für das Abhören von verschlüsselter Kommunikation via Internet bekommen, der Inlands- und der Auslandsgeheimdienst sollen ebenso Zugriffe auf Kontodaten erhalten. [...]
Ebenso würden die Terrorbekämpfer gern das Werben für radikale Gruppen schärfer verfolgen dürfen. In solchen Fällen soll auch das Verfassen von Texten, in denen Terrorgruppen freundlich oder gar lobend erwähnt werden, unter Strafe gestellt werden. Grundsätzlich soll zudem das Strafmaß für alle Delikte mit Terrorbezug erhöht werden. "
mein lieblingsfreund der terror als legitimation für einen angriff auf die grundrechte.
ein rhetorisch geschicktes thema. hat jeder angst vor und eine "gefahr" kann man schlecht mit einfachen worten wiederlegen - primäre zustimmung lässt sich dagegen mit einem satz einfangen. ähnlich verhält es sich übrigens mit kinderpornographie, die zum glück durch die mühevolle arbeit einiger sehr engagierter bürger hier nicht mehr so stark auf der rhetorikliste steht um bürgerfeindliche maßnahmen durchzusetzen - einfach weil alle argumente widerlegt wurden, allerdings wird aber auf eu-ebene wieder auf uns zu kommen, aber ich schweife ab.
terrorismus. die grosse angst von einer bombe in fetzen gerissen zu werden. so oft wie das gepredigt wird meint man fast man wäre in bagdad. aber terrorismus ist so ziemlich die unwahrscheinlichste art hierzulande umzukommen, obwohl laut der neusten r+v studie (2010) zum thema "ängste der deutschen" 53% der deutschen angst davor haben - bekloppt oder?
in der urteilsheuristik nennt man das spielerfehlschluss.
diese, im grunde vollkommen absurde angst ist es nun, die uns dazu bewegen soll, den politikern - nennen wir es werkzeuge - in die hand zu geben, die die freie meinungsäusserung unter strafe stellen. übertrieben? wenn man bedenkt das "terror" nicht klar juristisch definiert ist und die linken zeitweise vom verfassungsschutz überwacht wurden, würde ich nicht unbedingt das wort "übertrieben" wählen, meins wäre berechtigt. auch die forderung nach dem "verbot des werbens für radikale gruppen" ist doch äusserst fragwürdig, denn was ist das? PETA z.B ist für einen geflügelzüchter radikal. was rechtfertigt eine solche "politik"? entweder sie sind gewaltätig -> stgb, verfassungsfeindlich -> kann man sie jetzt schon verbieten und damit auch das werben. überwachung von internet telekommunikation -> jetzt schon möglich, allerdings braucht man dazu einen richter. was also sollen solche forderungen?
cui bono?
und, um an meinen vorherigen text anzuschliessen, ist das im interesse der bürger? wer profitiert wirklich? wozu fordert unser innenminister instrumente, die man eigentlich nicht braucht?