Hallo miteinander!
Manch einer mag sich an mein Hutmuttern - Verkauftopic erinnern, bevor die Beiträge zur Sinnhaftigkeit von Edelstahl - Hutmuttern gelöscht wurden.
Ich möchte hier kurz meinen letzten Wissensstand anführen. Ich will ja auch niemand mit meinen Muttern gefährden.
Toyota und die anderen grossen Firmen machen Rückrufaktionen, deshalb schäme ich micht nicht, auch eine zu machen.
Nur hole ich die Muttern natürlich nicht zurück, sondern schicke neue. Damit geht's aber erst los:
Ich habe vom Schraubenhändler heute eine verbindliche Auskunft über die Güte der V2A Edelstahl-Hutmuttern DIN 917 verlangt. Nicht so wie vorher telefonisch 'Ich bin mir ziemlich sicher, dass das A2-70 Muttern sind'. Damals hatte ich leider einen anderen Mitarbeiter am Telefon. Der Mann heute hat mir in den Bossard Unterlagen nachgeschaut und herausgefunden, dass per Norm 917 bei Material Edelstahl nur A2-50 vorgeschrieben ist. Die von mir verkauften Hutmuttern sind daher nicht von der Güte A2-70, sondern nur A2-50.
Damit dürfte man die Mutter nur mit knapp 10Nm anziehen. In der Praxis hält sie ein wenig mehr aus, ich habe sicher meine wesentlich stärker angezogen. Sei's drum. 10 Nm sind natürlich ein Witz, da kommen wohl die kolportierten Langlöcher bei den Felgen raus (Danke nochmal Holger).
Bei den normalhohen Hutmuttern DIN 1587 schaut's in Edelstahl leider nicht besser aus. Gibt nur A2-50. Damit scheidet Edelstahl definitiv als Werkstoff für die Felgenbefestigung aus. Die erreichbare Flächenpressung sowohl zwischen den Hälften als auch bei der Trommelbefestigung ist definitiv zu niedrig.
Gehen wir zu verzinkten Materialien.
Bei der niedrigen Hutmuttern gibt es mit Festigkeit "6" klassifizierte Muttern in verzinkter Ausführung. 600 N/mm² Zugfestigkeit. Damit liegen wir bei M8 wieder bei gut 16 Nm Anziehmoment.
Lt. dem Verkäufer könnte es sein, dass die Hutmuttern DIN 1587 mit Festigkeit 8 gestempelt sind. 800 N/mm². Damit erreicht man wieder über 20 Nm Anziehdremoment.
Leider habe ich keine Tabelle mit einem Mindestbruchmoment oder Abstreifmoment für das Mutterngewinde gefunden. Die lägen noch wesentlich darüber.
Von der Festigkeit her gesehen sollte man daher Hutmuttern DIN 1587 mit Prägung 8 verwenden. Die sehen aber nicht so cool aus wie die DIN 917 Hutmuttern.
Ich werde meinen Abnehmern die niedrigen Hutmuttern in DIN 917 samt Scheibe und Federring empfehlen. Wer will, kann alternativ auch die höheren DIN 1587 Hutmuttern nehmen- FALLS verfügbar. Sieht ein wenig schwuchtelig aus, aber wayne interessierts. Um die Verfügbarkeit kann ich mich leider erst nächste Woche kümmern.
Ich hoffe, somit ein wenig zur Sicherheit und Aufklärung beigetragen zu haben, grazie.