So, hier mal der Beginn des Tourberichts:
(Bitte entschuldigt die falsch gedrehten Bilder, bei mir am PC sind sie richtig,weiß nicht, was da schief läuft)
Folgende Ausgangssituation:
Ich wollte eine Tour nach Italien machen.
Die Strecke ist geblieben, also Bayern-Innsbruck-Brenner-Bozen-Arsiero-Verona-Padova-San Vito al Tagliamento-Klagenfurt-Salzburg-Bayern, genauso hab ich sie auch gefahren. Geschlafen hab ich immer in Hostels oder bei Freunden. Ich hab immer eine Tagesetappe gemacht, Abends dann je nach Gegebenheit die Stadt oder das Umland erkundet.
Mein Fahrzeug war eine PK50XL2 die außer einem DR-75, 6 Überströmer,Sito+ ohne Drossel und einem Pinascoritzel Original ist.
Kontrolliert wurde ich, anders als die Jungs oben, kein einziges Mal.
Mein Gepäck hatte ich in so ner Motorradtasche von Louis und nem Rucksack mit Regencover. Werkzeug und Ersatzteilmäßig hatte ich die "große Tourenliste" ausm GFS-Wiki dabei, und 5L 2T-Öl.
Tag1:
Aufbruch bei mir zu Hause. Es ging nach Vogtareuth, Treffpunkt mit old und HansOlo.
Dann haben wir noch den Pola eingesammelt und los ging's. Ich gehe auf den Tag nicht näher ein, der ist von old und Hansolo ausreichend beschrieben. Übernachtet hab ich in nem kleinen Hostel in Innsbruck.
Tag2:
Morgens nach dem Frühstück erstmal Überaschung: Vespa springt nicht an und fühlt sich komisch an beim kicken... Benzinhahn offen gelassen, hatte ein geflutetes KW-Gehäuse. Zur Verwunderung der Passanten hab ich dann begonnen in der Innsbrucker Altstadt, Fußgängerzone, da hatte ich sie abgestellt, die Kerze rauszumachen und den Siff rauszutreten. Irgendwann lief sie dann wieder und es konnte losgehen.
Brennerstraße hoch. War viel einfacher als erwartet. Das Wetter war sehr gut, die Vespa lief, was will man mehr. Oben angekommen, das obligatorische Beweisfoto machen und dann runter in die Ebene über Sterzing zum Tagesziel Bolzano. Abends in Bozen noch den Vespahansi getroffen und bisschen gequatscht. Gepennt hab ich bei nem Kumpel.
Tag3:
Eigenartig diesiges Wetter zum Aufbruch. Komische Straßenführung in Bolzano, dauert ne Zeit, bis ich raus komme. Dann geht's vorbei an Apfelplantagen über die Landstraße, immer parallel zur Autobahn. Einzelne Regentropfen haben mich dazu bewogen, mal die Regenkombi anzulegen.
Als hätte ich es gewusst, ging es kurz drauf mit Nieselregen los. Trento hab ich ausgelassen und die Umfahrung genutzt.
Paar Kilometer südlich hört der Regen wieder auf und ich kann den Passeinstieg auf fast trockenen Straßen fahren.
Blöderweise ist der Pass trotz anders lautender Infos noch gesperrt, egal, fahre ihn trotzdem. Ging mangels Verkehr wunderschön zu fahren.
Auf Passhöhe hab ich irren Wind, der blöderweise auch noch Wolken durch den Pass schiebt, die sich dafür erst mal abregnen müssen, folglich regnet es die ganze Abfahrt. Abends noch ein paar Freunde besucht, dann mal wieder früher ins Bett.
Tag4:
Aufbruch bei Regen. Nach 1km geht mir die Vespa ohne Grund an der Kreuzung aus und springt nicht mehr an. Unter den Balkon des da zufällig stehenden Hauses geschoben, Kerze raus, paar mal treten, Kerze rein, geht wieder. Komisch. Restlichen Tag keine Probleme mehr.
Auf viel befahrenen Straßen geht es nach Verona. Unterwegs mal tanken. 1,869€/l...nice price! Es geht über Thiene und Vicenza. Langweilige Fahrt.
Einmal nicht nach Gespür gefahren, sondern den spärlich gesäten Wegweisern nach Verona gefolgt und schon finde ich mich auf einer Umgehungsstraße wieder, die einer Autobahn gleicht und, wie ich später herausfinde, erst ab 149ccm befahren werden darf. Tja,blöd. Ab jetzt ignoriere ich deren Schilder, da ich gemerkt habe, dass die einen IMMER auf solche Straßen führen.
In Verona angekommen, das Hostel gleich gefunden, einchecken erst ab 1700. Also mit mulmigen Gefühl all mein Sach im "Gepäckraum" abgelegt und mit der Kamera in die Stadt. Als ich um 1700 wiederkomme ich zum Glück noch alles da. Einchecken, duschen und wieder in die Stadt.
Verona ist wohl die schönste Stadt, die ich bisher gesehen habe. Ein paar Leute kennen gelernt.
Tag5:
Es geht weiter nach Padova. Da ich in Padova erst um 1530 ins Hostel kann, biege ich vor Vicenza einfach mal links ab und fahre ins Hinterland. Es geht durch Hügel, die Straße ist gesäumtmit kleinen schönen Dörfern, Weinbergen und Olivenhainen. Die Sonne scheint, ein perfekter Tag. Mittagessen in nem kleinen Dorfladen gekauft und dann auf ner schönen Wiese irgendwo im nirgendwo Mittag gemacht. In der Sonne gelegen und schon hat man den ersten Sonnenbrand des Jahres. Dann um 1400 weiter gefahren. Beim Tanken kommt ein Inder, Mitte 40, mit seinem Plastomaten an die Tanke, tankt, danach springt seine Karre nicht mehr an. Biete ihm Hilfe an, aber er ignoriert mich erst und brabbelt dann nur unverständliches Zeug, während er wie ein Irrer seinen Plastikkübel versucht anzutreten... Soll er seinen Joghurtbecher doch selber wieder hinbekommen...
Weiter gefahren, plötzlich fällt mir auf, dass mein Tacho null zeigt...
War das zuckeln der Nadel im Bereich zwischen 60 und 70, das mir am Tag1 aufgefallen ist, also doch keine Dauererscheinung sondern Sterbenszuckungen der Tachowelle. Naja, Tachos werden eh überbewertet.
Vicenza Innenstadt, da die Schilder ja wieder auf die "verbotene" Umfahrung führen. Mords Verkehr, keine Beschilderung die man nutzen könnte. Nach einiger Zeit finde ich auf der richtigen Seite der Stadt raus und fahre eine zeitlang kleine Nebenstraßen, bis ich wieder auf meiner eigentlich geplanten Route bin. In Padova wieder ein Spiel, ich weiß wo ich hin muss, nur hindern mich Einbahnstraßen daran, dorthin zu kommen. Also das Ziel langsam eingekreist, bis ich es endlich gefunden hab. Gleich drauf auch schon mit Kamera in die Stadt. Erster Eindruck: Noch nie eine Stadt gesehen, in der die Dichte verdammt gut aussehender Frauen in meinem Alter so hoch war. Liegt wohl an der Uni dort...
In keiner Stadt hab ich mich so schlecht orientieren können wie in Padova, weiß ned, was da los war.
Tag6:
Früh raus, Frühstück ist wegen Arbeiten der Enel auf 0700 bis 0730 begrenzt. Danach aus der Stadt raus. Auf geht's nach Venezia. Durch's schöne Venetien geht es vorbei an riesigen Villen, schönen Landhäusern und hin und wieder begleitet von Kanälen durch die Ebene. Mal wieder viel Sonne.
Wenn man die Beschilderung nicht gesehen hätte, so wird es plötzlich doch eindeutig: Man riecht das Meer. Und ehe man sich versieht ist man eh schon auf der Brücke. Drüben selbst ist aber enttäuschend, man kann nirgends auch nur kurz parken, das Zeug will ich nicht alleine lassen und von der Straße sieht man auch nicht nur mal kurz irgendwas von Venedig. Also kehrt und wieder zurück.
Drüben eine Tanke mit netten Preisen à la 2,029€/l Normalsuper gesehen...
In Treviso eine halbe Stunde im Postamt gewartet, bis ich endlich mal dran kam, und dann eine sehr verwunderte Frau, als ich ihr sage, ich brauch den Brief in zwei Tagen in Deutschland zugestellt. (Kann ja meinem Schwarm ned Fotos schicken und selbst wieder vor den Fotos da sein)
Das kostet 30,00 meint die Frau als sei das ganz normal. Ok, dann nehmen wir normale "Posta Priorità"...is trotzdem teuer genug.
(Der Brief kam rechtzeitig an)
Dann geht's zum Etappenziel, San Vito al Tagliamento. Kleines Nest das erstaunlicherweise über ein Hostel verfügt. Da das aber erst 1800 auf macht, mach ich ein kleinen Abstecher zum Tagliamento, dessen Kiesbett an dieser Stelle etwa 1km breit ist. Wollte natürlich zum Wasser, also die Vespa das Ufer runter und samt Gepäck durch den losen Kies gefahren. Im Fluß gibt es eine Trasse, auf der Riesenmuldenkipper fahren, Zweck unbekannt.
Zwei mal den Monstern ausgewichen. Dann bin ich einfach mal quer rein, erster Gang, Vollgas, beide Füße immer zum abfangen bereit. Nach 200m hab ich keine Lust mehr, außerdem ist die Sache scheiß anstrengend, vor allem in voller Ausrüstung wird es schnell warm. So oder ähnlich geht' wohl auf dem Blechreiz zu. Den Weg wieder zurück. Nur wie komme ich die 2m Ufer, bestehend aus losem Kies und ca. 45° Winkel, jetzt wieder hoch? Anlauf, erster Gang, Vollgas und nebenher laufen. Beim zweiten Versuch klappt es. Man war das eine bescheuerte Idee. Komplett voller Staub, Motor heiß wie Sau und nichts erreicht. Also ins Hostel. Noch ein paar Fotos und dann erschöpft ins Bett. Außerdem steht morgen die Zweitlängste Etappe auf dem Plan.