Hallo Leute,
ich wollte euch ein wenig teilhaben lassen an meiner Reise von München nach Italien und diejenigen ermutigen die ähnliches vorhaben. Ich habe mit meiner Vespa schon viele Touren und Kilometer gemacht aber selbst ich war erst skeptisch ob man ohne weiteres bis nach Italien fahren kann. Auf Aussagen von Freunden, Bekannten und Verwandten wie „Das ist das blödeste was ich je gehört habe“ „Das dauert doch Wochen“ „Das kann deine Vespa nicht schaffen“ „Willst du die den Berg hochschieben?“ war ich bereits eingestellt. Langezeit stellte sich mir auch die Frage ob ich mir eine so lange Fahrt antun soll da ich auch ein Motorradführerschein hab. Der ausschlaggebende Grund warum ich es doch gemacht habe war eine Aussage eines älteren Herrn der sagte „Das schaffst du nicht!!!“ da war die Sache klar. Wir fahren mit der Vespa!
Zum Vorhaben:
Zu zweit (Freundin und ich) auf einer V50R Rundlicht von 1971 mit 102ccm 19:19 Gaser Piaggio Banane und PK Zündung von München nach Bibione und zurück.
Die große Frage lautete nun: Was muss eigentlich alles mit? Wir hatten dabei
- 5 Liter Kanister
- 1,5 Liter Öl
- Zelt
- Abdeckplane (dünn)
- Ersatzbirnen
- Kartenmaterial
- Ersatzschlauch
- Zündkerzen
- 1 Seilzugset
- Verpflegung für die Fahrt
- 1 Schloss für die Vespa
- Ein paar Schraubenschlüssel
- Trotz des großen Optimismus eine ADAC Mitgliedschaft
- Verbandskasten (Pflicht)
- Und natürlich der Bikini und die Badehose
Eine Route war schnell gefunden. Wichtig war mir hin und zurück eine unterschiedliche Strecke zu nehmen. Somit sind wir hin über Zell am See und den Felbertauerntunnel gefahren und zurück über Bozen und dem Brenner auf der alten Brennerstraße.
Los ging es durch das schöne Bayrische Voralpenland
Österreich war bald erreicht.
Erster Schock vor Zell am See. Nach einem Schlagloch ging die Vespa plötzlich aus. Der Fehler war schnell gefunden. Die selbst gebaute Halterung für die PK Zündspule war aus zu dünnem Blech so dass der Halter abgerissen war und sich die Kabel aus den Schuhen gezogen hatten.
Nach einer Stärkung in Zell am See ging es wieder los.
Vorm Felbertauerntunnel dann der nächste Dämpfer. Komplette Lichtanlage und Hupe tot. Nach einer vergeblichen Fehlersuche ging es ohne Licht weiter Am Felbertauerntunnel hatten wir Glück da man normalerweise nicht durchfahren darf mit kleinen Nummernschild. Gott sei Dank ist die Kassierstation auf der anderen Seite so das dass Ihnen nichts anderes übrig blieb uns mit Zähneknirschend weiter Fahren zu lassen.
Erste Übernachtung. Wie es sich gehört für einen Abenteurer Wild-Camping abseits der Straße.
Tag zwei Italien vor Augen
Was keiner für möglich gehalten hat ist erreicht ITALIA von hier ging es nur noch Berg ab (fast) bis zum Meer
Nach der Ankunft in Bibione erst mal eine Belohnung
Das hat sich doch gelohnt
Meine kleine Familie
Nach vier Tagen Entspannung ging es nach Jesolo und nach einer weiteren Übernachtung weiter richtung Bozen und dem Brenner wieder nach hause
Am Passo Rolle. Ein ganz toller Pass den man unbedingt mal gesehen haben sollte.
Der Ersatzkanister erwies sich als äußerst hilfreich
Am Walchensee, schon fast wieder Zuhause
Es war ein tolles Erlebniss! Bis auf die Lichtanlage hat die Vespa einen super Job gemacht. Ich würde und werde es wieder tun. Wir sind insgesamt ca. 1045 km gefahren.
An alle Kritiker: Ja es geht und es macht riesig Spaß auch wenn man nicht mit 140 Km/h fährt
Hier noch die Route:
Viele Grüße und uns allen allseits gute Fahrt