Es ist soweit! Ich habe mich Anfang März endlich dazu durchgerungen, meine Vespa komplett zu zerlegen und einer Generalüberholung zu unterziehen. Dabei steht vor allem die Verkehrstüchtigkeit und Zuverlässigkeit meiner Vespa im Fokus.
Optische Restauration soll sich zunächst auf Säuberung und Konservierung der bestehenden Substanz beschränken, da ich möglichst bald wieder damit auf der Straße sein möchte und eine komplette Restauration, sprich Strahlen, Lackieren, etc. finanziell nicht auf einen Schlag möglich ist (Bekomme einfach nicht genug Taschengeld von meiner Frau )
Also, was bisher gemacht wurde:
- Vespa wurde nahezu komplett zerlegt. Alle Anbauteile, Motor und Fahrwerk wurde entfernt. Lediglich der Hauptständer und ein paar Züge sind noch am Rahmen verblieben.
- Motor und Anbauteile (Polrad, Kupplung, etc.) wurden liebevoll mit Zahnbürste, Bremsenreiniger und Dampfstrahler gereinigt (dabei sind knapp über ein Kilo Schmodder zusammengekommen )
- Zündgrundplatte wurde komplett neu verkabelt, da die alten Kabel quasi zerbröselt waren. Zum Einsatz kam hier eine bereits vorkonfektionierte Kabelpeitsche von einem Mitglied aus dem GSF. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.
- Getriebedeckel wurde abgenommen, zwecks Austausch des Simmerringes und des Lagers der Hinterradachse. Ist aber bereits alles wieder zusammengebaut. Dabei wurde logischerweise ein neuer Dichtsatz verwendet.
- Kleinere Arbeiten an einzelnen Anbauteilen wie sauber machen, abschleifen etc.
- Erste Ersatzteile sind bereits gekauft und teilweise auch verbaut worden (Bremszug hinten, Motordichtsatz, Kabelpeitsche, Kupplungskorb, Simmerringe, Kugellager, Luftfilter, neue Seitenbacken)
- Weitere noch benötigte Ersatzteile sind u.a.: Bremszug vorne, Bremsbacken vorne, Benzinschlauch, Keilriemen, Lenkkopflager, Zündkerze, Zündkerzenstecker, Zündkabel
Nun war ich schon die ganze Zeit am Überlegen, was ich bzgl. Strahlen und Lackieren machen soll. Problem ist, dass die Anbauteile (Scchutzbleck vorne, Kaskade, Handschuhfach, Lenkerabdeckungen) alles aus Kunststoff sind und schon einiges an Kratzern, Macken und Lack-Fehl-Stellen haben. Diese wollte ich eigentlich einfach nur Anschleifen (erst grob, dann fein) und aus der Dose in weiß nachlackieren.
Der Rahmen ist weitestgehend rostfrei und weißt eigentlich auch kaum Lackschäden auf. Der Vorbesitzer habt aber mehrere Aufbäbber (Aufkleber ) angebracht, welche sich bereits seit einigen Jahren dort befinden. Das heißt, hier gibt's unterschiedliche Farbtöne. Ich hoffe, wenn ich die Aufkleber abgezogen und den Rahmen poliert habe, dass dann keine oder nur noch sehr geringe Farbunterschiede bestehen.
Da ich, wie eingangs bereites erwähnt, die einzelnen Arbeiten nur peu á peu machen kann, habe ich mich nun dazu entschieden, den Rahmen erst mal nicht strahlen und lackieren zu lassen.
Diese Arbeiten möchte ich dann aber im Winter nachholen. Dann sollen Rahmen, Anbauteile und auch die Felgen komplett entlackt und neu lackiert werden. Der Rahmen wird dann höchstwahrscheinlich eine Pulverbeschichtung erhalten. Dazu war ich heute bereits bei einem Betrieb vor Ort in Karlsruhe und habe mich beraten lassen. Die machen täglich Motorradrahmen sowie Motorrad- und Autofelgen und hatten noch nie Probleme. Was meint ihr dazu? Preislich würde ich vermutlich irgendwo zwischen 250 und 350 Euro liegen. Genauere Aussagen sind aber erst möglich, wenn ich den Rahmen mal vorbeigebracht habe.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Rahmen wieder weiß machen werde. Farblich möchte nur mit kleinen Akzenten spielen, so könnte ich mir vorstellen, die Felgen farbig zu machen und evtl. das eine oder andere Anbauteil. Muss ich aber dann noch genauer überlegen.
Ich habe mir beim Zerlegen die Mühe gemacht, nahezu jeden einzelnen Arbeitsschritt zu dokumentieren. Einerseits, damit ich später auch wieder alles zusammengesetz bekomme, andererseits aber auch weil ich gerade noch am Schreiben einer bebilderten Anleitung bin, die ich dann gerne auch zur Verfügung stellen werde.
Bezüglich Lenkkopflager und Bremsen habe ich aktuell noch die eine oder andere Frage. Jetzt aber erst mal ein paar Bilder. Die Fragen stelle ich dann, wenn ich mich in die Materie tiefer eingearbeitet habe und nicht mehr weiterkomme
Tipps, Tricks, Ideen, Anreize aber auch (konstruktive) Kritik sind herzlich willkommen.
Nun viel Spaß beim Bildergugge