Hi Zusammen,
um mich kurz vorzustellen: Roman aus Köln, 32 Jahre alt und erst seit ein paar Monaten Besitzer einer Vespa. Also bisher noch eher weniger Schraub-Erfahrung.
Hab da ein kleines Problem bei dem ich grad nicht so richtig weiter weiß bzw. auf ein paar Anregungen von euch hoffe.
Erstmal zum Setup:
-PK 50 S Elestart von 84'
-Dell'Orto SHB 16.15f (mit O-RIng)
-50er Chokedüse, 42er Nebendüse, 72er Hauptdüse
-DR 75
-Sito Plus
-Originale Übersetzung
Jetzt das Problem:
War letzen Samstag ein bisschen unterwegs, alles in allem so etwa 50 km. Gegen Abend, während einer kurzen Vollgasfahrt gabs hinten rechts ein Geräusch, so eine Art Knall, schwer zu beschreiben. Klang ein bisschen so als wenn ein Steinchen oder ähnliches vom Boden aus gegen das Motorgehäuse geknallt wäre. Kann allerdings auch nicht ausschließen dass es im/am Motor selber war. Daraufhin hat die gute kurz erstmal garkein Gas mehr angenommen, ist aber nicht ausgegangen und lies sich dann auch normal weiter fahren bis zur nächsten Ampel wo sie im Stand direkt ausging. Ließ sich relativ zügig wieder ankicken und dann auch normal weiterfahren, ist aber weiterhin bei jeder Ampel direkt ausgegangen wenn ich nicht ein bisschen Gas gegeben habe. Am nächsten Morgen sprang sie schlechter an als sonst. Bin dann mal 3 km gefahren um sie etwas warm zu bekommen und wollte dann den Vergaser nochmal einstellen. Jetzt in warm sprang sie mit Kicker garnicht mehr an, nur noch mit Anschieben und gefühlvoll Gas geben, ließ sich dann aber solange fahren bis man stehen bleiben musste und ging dann direkt wieder aus.
Was ich bisher gemacht habe:
-Vergaser raus, auseinandergenommen und gesäubert, alle Düsen mit Druckluft durchgeblasen, und ne 70er HD eingebaut (die wollte ich eh noch reinmachen, hatte jetzt nicht direkt was mit dem Problem zu tun). Dichtungen im Vergaser hab ich nicht erneuert, die habe ich erst vor 2 Wochen komplett neu gemacht
-Vergaser nach der allgemeinen Anleitung die so durchs Netz geistert eingestellt (warm fahren, leicht erhöhtes Standgas einstellen, Leerlaufgemischschraube ganz rein bis Motor ausgeht, LLG drei Umdrehungen raus, Motor an und LLG langsam reingehen bis sich die Drehzahl nicht mehr erhöht, dann LLG wieder 1/4
Umdrehung raus und Standgasschraube so lange rausdrehen bis der Motor schön ruhig läuft. Subjektiv drehte sie im Leerlauf nach dieser Einstellung jetzt etwas höher als vor der ganzen Geschichte, ging aber erstmal nicht mehr aus.
-Getriebeöl gewechselt, hauptsächlich weil sie etwas feucht an der Ablassschraube war, nicht um das Problem zu lösen. Das abgelassene Öl riecht jedenfalls nicht nach Benzin, also vermutlich hier kein Problem mit dem Simmerring.
-Zündzeitpunkt mit Blitzpistole geprüft, ist nach wie vor 19° vor OT
-Elektrodenabstand der Zündkerze geprüft, ist bei 0,4mm
Ergebnis ist jetzt: Vespa springt wieder gut an (spätestens mit dem dritten Kick), auch wenn sie warm ist. Wenn ich an ner Ampel stehen bleibe tuckert sie für ca. eine Minute ruhig vor sich hin, dann hört man wie sie nachlässt und ca. 15 sek später geht sie aus.
Was ich auch noch beobachtet habe: unter dem Vergaser am Boden ist ne leichte Benzinpfütze, da bin ich aber nicht sicher ob das nicht schon immer so war. Kann zumindest mit bloßem Auge und mit der Hand gefühlt keine leckende Stelle am Vergaser selber entdecken, ist also vielleicht Blowout!?!
Meine Frage wäre jetzt: Was könnte da während der Vollgasfahrt passiert sein, dass sie auf einmal nicht mehr anspringen wollte und jetzt das Standgas nicht mehr hält? Und was kann man konkret machen um das wieder in den Ursprungszustand zu bekommen? Einfach den Vergaser nochmal neu Einstellen mit noch höherem Standgas kann ja nicht die Lösung für das eigentliche Problem sein....
Danke fürs durchlesen und viele Grüße,
Roman