Mit der 40 Jahre alten PX durch 7 Länder entlang der Panamericana von Kolumbien bis Feuerland

Dale Maestro. Wird die Tage erledigt. Kurze Korrektur: Die 25 Nm waren auf die Kerze bezogen. Die Kopfmuttern habe ich streng nach Vorschrift in fünf Schritten über Kreuz mit dem vorgesehenen Drehmoment angezogen.

Ich habe den Vergaser gestern Nachmittag nach Ankunft noch so gut es ging sauber gemacht. War schon bissi Dreck drin. Probleme bleiben aber. Teilweise ist das beim Anfahren echt übel. Selbst wenn der Kübel schon heiß ist. Bin heute weitere 270 km geritten und der Bock lief ansonsten gut. Keine Klemmer zumindest. Bin jetzt in Córdoba und hier kann ich sicher mal ne Werkstatt aufsuchen und den Gaser gescheit reinigen und dann eventuell den Kopf angehen.

Daran solls nicht scheitern. Ich pack dann mal den alten 20er drauf wenn ich dazu komm. Ob es nen Unterschied macht, merk ich ja direkt. Wenn nicht, kann ich direkt mit dem Zylinderkopf weitermachen.

Also den 20er mit 14 Nm angezogen. Mehr geht bei dem verzogenen Teil nicht, ohne dass der Gaszug festhängt. Erste kurze Testfahrt ergibt: Gasloch weg.

Also werd ich den 24er mal reinigen lassen. Und auf dem Weg dahin den 20er eben nochmal ausgiebig testen. Oder könnte es außer Dreck auch was anderes sein. Nochmal zur Erinnerung. Das ist der modifizierte vom SC, bei dem die zusätzlichen Bohrungen am Deckel leider so gesetzt waren, dass er kein bisschen abgedichtet hat und in wenigen Minuten der ganze Tank durchlief. Vielleicht ist da ja sonst auch noch was im Argen.

Als Dichtungen verwende ich nur die guten, von dir erwähnten. Das war eine der Lektionen vom letzten Mal.

Spritschlauch habe ich eigentlich sehr darauf geachtet, als wir den Benzinhahn getauscht haben. Das dürfte ja auch nicht erklären, wieso es mit einem Gaser funktioniert und mit dem anderen nicht.

Mal schauen wie sich der 24er nach Reinigung schlägt. Es wäre ungemein bitter, wenn der extra nagelneu mitgebrachte Gaser an allen Ecken und Enden schlecht wäre. Dann müsste ich wieder mit dem verzogenen 20er rumeiern. Zumal ich daheim sechs Monate und zwei Vespas gehabt hätte um den 24er auszuprobieren.

Aber je mehr ich nachdenke, desto wahrscheinlicher ist es, dass der neue Vergaser ein totaler Reinfall war. Das Gasloch hab ich ja schon seit Beginn. Seitdem hab ich schon mehrmals den Vergaser gereinigt. Und nix wurde besser. Jetzt packe ich einmal den alten krummen und schiefen 20er drauf und schon funktionierts.

Was aber könnte an dem Vergaser dann schlecht sein?

"MODIFIKATIONEN

- eine vergrößerte Verbindungsbohrung von Schwimmerkammer zu Düsenstock

- eine zusätzliche Bohrung im Bereich der Schwimmernadel

- gefederte Schwimmernadel"

Die zusätzliche Bohrung im Bereich der Schwimmernadel kann es schon mal nicht mehr sein, da ich ja den Deckel vom 20er nutzen muss. Same für die gefederte Schwimmernadel.

Ich würde halt gerne genauer wissen wo es hakt. Eventuell ist ja was zu retten am Gaser. Außerdem würde ich das dem Lieferanten gerne mitteilen.

Also der alte 20er ist - zwar nur in der Stadt, aber über 14 km - geprüft. Kein Gasloch. Absolut nix. Das liegt also definitiv am 24er. Da der gesamte Deckel ja der vom 20er ist, und ich die Düsen übernommen hab, kann es ja nur irgendwas am eigentlichen "Vergaserkörper" sein. Das waren 130 Euro für den Schrott und ich steh wieder ohne einwandfreien Vergaser da.

Hier rät mir jeder davon ab, was herzusenden, Menzinger. Chancen sind hoch, dass er vorher geklaut wird. Passiert hier wohl teilweise mit ganzen LKW voller Material. Aber ich glaube in Buenos Aires gibt's nen official SIP Dealer. Bei dem hab ich schon mal ne ND gekauft. Vielleicht hat der nen neuen Gaser da.

Mich nervt das grade nur extrem an. Und ich reg mich auch über mich selber auf, dass ich ihn nicht vorher probiert habe.

Bei dem 20er habe ich jetzt wieder Sorge, dass irgendwo Falschluft reinkommt, weil das Ding so verzogen ist. Daher ja auch nicht mit dem korrekten Drehmoment angezogen. Und mit dem 24er bin ich ja trotz Gasloch über 1000 km gefahren. Mit vielen Pausen, aber trotzdem. Keine Ahnung was richtig ist. Gefühlt der 20er, weil sie sich damit gut anfühlt. Wenn ich halt nach 50 km außerhalb in der Pampa wieder nen Klemmer hab, dann wär der 24er die bessere Option gewesen.

Wobei ich jetzt gerade noch einen anderen Verdacht in den Raum werfen möchte. Ich hatte es schon mal irgendwann hier beschrieben: Als ich den 24er eingebaut habe, hat der Typ bei dem ich sie unterstehen hatte, ja die Leerlaufgemischschraube gekürzt. Und sie dabei in den Schraubstock gespannt und das Gewinde geschrottet. Da ich das vorher nicht bemerkt hatte, hatte ich sie paar mal schon rein- und wieder rausgedreht. Dabei ging schon etwas Gewinde vom Vergaser kaputt. Will heißen, dass die kaputte Schraube bereits einige graue Späne produziert hatte. Könnte das eine mögliche Ursache sein? Ich darf eigentlich gar nicht daran denken. Den Kerl habe ich sowieso am Ende schon derart gehasst.

Die Idee ist folgende. Ich fahr jetzt den 20er bis Buenos Aires. Etwa 800 km. Da kann ich eine neue Gemischeinstellschraube kaufen. Und im Zweifel hat der Kerl dort sogar ganze 24er Gaser. Wird schon irgendwie gut gehen.

Und jetzt ging mir mit dem 20er und gleicher Bedüsung in der Stadt beim Beschleunigen und Gashahn aufreißen der Bock einfach aus. Kerze rausgeschraubt und das (siehe Bilder) vorgefunden. Zur Erinnerung. Mit der Bedüsung kam beim 24er die Kerze gerade so braun raus.

Mit neuer Kerze ist der Hobel direkt wieder angelaufen.