Servus zusammen,
ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so richtig wo ich anfangen soll.
Ich habe heute Vormittags mich mal an den Motor (V5A2M) meiner 50 spezial Baujahr: 71 (italienische Ausführung) gemacht und war eigentlich der Hoffnung das ich nach dem ganzen Ende (5h geschraubt) ohne Probleme wieder fahren kann. Leider war das nicht der Fall...
Kilometerstand: ca. 19000 km (Motor wird wahrscheinlich schon gute 30k haben, wenn sogar mehr?)
Vorher noch zum Setup:
- Original 16.10 Dell Orto Vergaser
- Original 50er Zylinder
- Auspuff nicht mehr Original (RMS classic)
- Soweit ich weiß, eigentlich alles im groben und ganzen noch original
Wieso ich überhaupt angefangen habe zu schrauben:
Ich habe immer Warmstart Probleme mit meiner Vespa gehabt, im kalten Zustand sprang sie sehr gut an (aufs 1mal), sogar teilweise ohne Choke, jedoch sobald sie warm war hatte ich "struggle" sie wieder anzubekommen (erst nach dem 7-8 mal ankicken sprang sie dann an, ohne Gas dazugegeben zu haben). Den Vergaser habe ich schon einmal sehr gut eingestellt und die Bedüsung hat auch gut gepasst, Zündkerzenbild war auch optimal.
Vor circa einer Woche habe ich den Vergaser noch einmal sehr Fest angezogen, da er ungefähr ein Spiel von 1-2 cm hatte. Fest angezogen hat er sich dann nicht mehr bewegen lassen. Den Filzring habe ich dann nochmal gut eingefettet und habe zusätzlich einen O-Ring in den Vergaser gebaut. Und schon sprang die Vespa auch im warmen Zustand im Schnitt aufs 3 mal an.
Für mich war daher klar: Irgendwo müssen Falschluftprobleme (zu wenig Kompression) vorhanden sein. Oder auch die Simmerringe im ars..., aber von Motorspaltung bin ich nicht so begeistert.
Da ich am Motor zu Ansaugstutzen gesehen habe, dass es dort ziemlich feucht war, habe ich mir eine neue Dichtung für den ASS gekauft (2 Loch). siehe Bild
Heute habe ich also den kompletten Motor abgelassen und den groben Schmutz weggeputzt und mir mal auch den Zylinder angeschaut.
Doch schon bei der Demontage habe ich bemerkt das der O-Ring, den ich letzte Woche verbaut hatte, nicht mehr auffindbar war. Im Vergaser nichts gefunden, im Vergaserraum war auch kein O-ring auffindbar und im ASS hab ich auch keine Spur davon gefunden... Wie von Luft aufgelöst...
Dann weiter geschraubt:
Kolbenringen sahen wie neu aus, Kolben sah auch sehr gut aus. Im allgemeinen würde ich sagen guter Zustand von den Verschleißteilen.
Dann die neue Dichtung für den ASS drauf und wieder alles ordentlich zusammengebaut.
Versucht die Vespa zu starten, tadaaaa sie sprang erstmal nicht an. Habe dann erstmal auf den Schock darauf Mittaggegessen und nach 20 min noch mal das gleiche Probiert, wieder sprang sie nicht an. Dann habe ich den Zündkerzenstecker noch einmal neu montiert und schon sprang sie an. (So wie ich das gesehen habe, ist der Zündkerzenstecker runtergerutscht und war somit gar nicht auf der Zündkerze oben). Dann hat es auf einmal im Motor komisch geklackert und nach ungefähr 10 Sekunden hat es sich angehört wie wenn irgendein Metallteil im Motor drinnen durch die Zahnkränze gespaltet worden wäre... Hab sie dann noch ungefähr 5-10 mal angekickt -> Motor drehte durch. Irgendwann hat der Kickstarter dann komplett blockiert.
Und jetzt stehe ich da und könnte kotzen...
Probleme mit dem Kickstarter hatte ich aber schon paar mal davor, manchmal ist er durchgerutscht oder hat eine kleinen Widerstand von sich gegeben. War aber nur alle 1 von 20 male der Fall. Wo der Motor dann unten war, hab ich dann komische Schleifspuren am Kickstarter entdeckt (siehe Bild)
Und wenn wir schon bei Problemen sind, schildere ich mal auch das Problem mit dem Choke... Wenn ich den Choke zieh muss ich innerhalb von 2 sekunden nachdem der Motor läuft den Choke wieder reinziehen, weil sonst der Motor absäuft... ist der Motor warm und ich ziehe dann den Choke geht sie aus (ist ja normal).
Meine Vermutung ist, dass etwas von der Kickstarterwelle oder von einem Zahnrad abgebrochen ist und dann im ganzen Motor rumgeschleudert wurde bis es dann gespalten wurde...
So wie ich jetzt recherchiert habe werde ich um eine Motorspaltung nicht drumrumkommen? Dann kann ich aber auch gleich neue Simmerringe, Wellendichtungen, etc. machen (lassen)
Kann es wirklich im schlimmsten Falle sein das ich mir einen neuen-gebrauchten Motor kaufen muss, wegen eventuellen Kolbenfresser, kaputte Kurbelwelle, Kickstarterwelle oder noch schlimmeres wie ein Totalschaden?
Jetzt sitze ich in der Falle.
Soll ich selber den Motor spalten und das Problem auf´m Grund gehen. Vorteil: Spare mir wahrscheinlich sehr viel Geld , Nachteil: Ich und Motorspalten, um Gottes Willen, wie soll das funktionieren?
Zur Werkstatt? Vorteil: Ich weiß was Sache ist und hoffentlich keine Probleme mehr danach, Nachteil: Kann das letzte Gehalt was ich mir im Biergarten (nebenjob) erarbeitet habe dort liegen lassen.
Da ich aber das Problem doch lieber einen Spezialisten übergeben würde, weiß ich auch nicht mehr weiter.
Unter Schrauberhilfe bin ich auch nicht wirklich so richtig fündig geworden. Wohne in nähe 84032. Falls jemand gute Nerven hätte, vielleicht würde ja da was gehen?
Wenigstens ist der Motor einigermaßen sauber und von den Dreck der letzten 50 Jahre befreit
Viele Grüße
Maximilian