Zusammenfassung: Benzinschlauch...
- muß aus einem passenden Material sein (er darf nicht schrumpfen und verspröden)
- muß die passende Länge haben (nicht zu lang oder zu kurz)
- muß korrekt verlegt sein (keine Knicke oder Kniebildung).
- ein Zusatzfilter wird i.d.R. nicht benötigt und kann zu Funktionsstörungen führen
- wird dauerhaft verlegt und muß gegen Beschädigungen geschützt sein
- Bei Nichteinhaltung können sich Gefahren und Funktionsstörungen ergeben
Anforderungen an den Benzinschlauch:
- Er muß flexibel sein: Er verläuft zwischen dem an der beweglichen Triebsatzschwinge befestigten Vergaser und dem fest eingebauten Tank und muß beim Einfedern des Hinterrades jedesmal die Bewegung mitmachen.
- Er muß seine Flexibilität lange behalten und darf nicht spröde und steif werden: Ansonsten bricht er irgendwann, oder er rutscht von einem der Spritschlauchstutzen herunter und Benzin tritt aus.
Er muß chemisch beständig gegenüber den in der Benzin-Öl-Mischung enthaltenen Substanzen sein (besonders aggressiv: Ethanol).
Der Schlauch darf nicht merklich zusammenschrumpfen; er wird dadurch kürzer, wodurch er sich von einem der Anschlußstutzen ("Spritschlauchbanjo") rutschen kann. Durch Schrumpfen verringert er sich auch im Innendurchmesser, wodurch die Spritversorgung verschlechtert wird.
Geeignete/eher ungeeignete Benzinschläuche
- Betrachtet man die Zusammensetzung aktuellen Benzins und des verwendeten Zweitktöls, sind Schläuche aus weichmacherhaltigem PVC (transparent, farblos oder grünlich) eher ungeeignet, da der Weichmacher aus dem PVC verfliegt und das Material schrumpft und versprödet (Der einzige Vorteil dieser Schläuche ist die Durchsichtigkeit, der die meinerAnsicht nach kritischen Nachteile nicht aufwiegt)
- Empfehlenswert: Schläuche aus dem KFZ-Bereich aus geeignetem synthetischen Gummi mit einvulkanisierter Gewebeverstärkung (das Gewebe erkennt man nur im Schnitt) und die dauerhaft flexibel bleiben.
- Beim Kauf ist auf den passenden Durchmesser (innen & aussen) zu achten.
- Weniger gut: Benzinschlauch, der zu überwiegend dekorativen Zwecken von aussen eine Gewebehülle hat (dies ist KEIN gewebeverstärkter Schlauch; ist innen nur ein einfacher dünner Gummischauch.)
Anforderungen für die Verlegung des Benzinschlauchs in einer Vespa (1):
- Der Schlauch darf nicht zu lang sein und muß in einem leichten Gefälle verlegt sein. Vespas haben keine Benzinpumpe; da das Gefälle zwischen unterstem Punkt im Tank (wo der Benzinhahn sitzt) und dem Vergaser nur gering ist, kann ein "Knie nach oben" bedeuten, daß der Vergaser in bestimmten Situationen keine Sprit bekommt, weil sich im Knie evtl. eine Luftblase hält (wie in einem Siphon).
- Der Schlauch darf nicht zu kurz sein, da er sonst unter dem Tank (evtl. unbemerkt) einen die Spritversorgung abschnürenden Knick bilden könnte.
- Vespas haben von Haus aus 2 Benzinfilter: einen im Tank und einen Feinfilter im Vergaser. Es ist in der Regel unnötig, in den Benzinschlauch einen 3. Filter einzubauen (der oft für Probleme wie Luftblasen, Kniebildung und Spritminderversorgung Ursache sein kann).
- Bei Largeframes (Rally/Sprint/VBB/PX etc) gilt: Wo der Spritschlauch aus der Karosserie tritt, muß er gegen Aufscheuern an der Blechkante geschützt werden. Also IMMER den vorgesehenen Rahmendurchführungsggummi verbauen. Vergessen gilt nicht!
Auch darf der Schlauch nicht zwischen Zylinderkühlhutze und im Betrieb heiß werdenden Zylinder verklemmt werden (Irrtümliche falsche Verlegung). Konsequenzen sind klar: Möglicher Austritt von Benzin, Brandgefahr. - Es muß durch Anbringen von schraubbaren Schauchschellen sichergestellt werden, daß der Schlauch an Ort und Stelle bleibt und nicht abrutscht. Federklemmen sind ungeeignet. Benzinschlauch wird in der Vespa immer auf Dauer verlegt, es gibt bei korrektem Einbau kein Grund, ihn dauernd abzumachen.
Die Bildbeispiele zeigen versprödete, geschrumpften Schläuche bzw. einen dilettantisch zusammengestückelten, zu langen Schlauch mit Filter, und daneben den als Ersatz verbauten hochwertigen Gummischlauch mit Schlauchschellen.
Die Fahrzeuge wurden verhaltensauffällig, weil beide über Nacht die komplette Tankfüllung unter dem Roller an die Umwelt abgaben, da der versprödete Schlauch vom Stutzen gerutscht war. Bei dem Modell mit überflüssigem Filter hatte der Besitzer zudem lange Probleme, da der Motor in langgezogenen Kurven in Schräglage immer wieder ausging - nach Tausch des Spritschlauchs war das aber Geschichte.
Der grüne Schlauch war zudem erst 2 Jahre alt und wurde von einer hiesigen großen "Profiwerkstatt" verbaut, die sich auf Rückfrage des Besitzers ahnungslos gestellt hat (es wurde nach Ansicht des Verfassers PVC-Aquariumschlauch aus dem Baumarkt verbaut):
vespaonline.de/wsc/attachment/152554/ vespaonline.de/wsc/attachment/152555/
vespaonline.de/wsc/attachment/152556/
(1) Ausnahme: Vespa Largeframes, bei denen der Vergaser im Rahmen hinter der Vergaserklappe sitzt
Details
- Trifft auf folgende Vespa Modelle zu:
- Alle
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