Hallo,
hier wie (schon vor einigen Monaten*schäm*) versprochen, eine hoffentlich verständliche Anleitung zum Laminieren eines Lampenschirms:
Als Arbeitsmaterial benötigt man am besten ein fertig zu kaufendes Set aus einer kleinen Menge Kunstharz, Härter und Glasfasermatte; nicht zu vergessen einen kleinen Topf mit Polyester-2K-Spachtelmasse
(ich kam mit Feinspachtel gut klar). Des weiteren ein Stück nicht zu dicken Kartons mit glatter oberfläche (z.B. die Rückseite eines Blocks).
Ein kleines Gefäß zum Anrühren des Harzes nimmt man noch hinzu und eine kleine Spachtel, einen Pinsel oder etwas Zweckentfremdetes:-)
Zumnächst sollte man sich eine Schablone des zu fertigenden Lampenschirms herstellen. dazu habe ich einige Linien oder Kreismittelpunkte auf dem Karton aufgemalt,
damit man eine möglichst symmetrische Schablone anfertigt. Diese muß man dann ausschneiden. Dabei habe ich den hinteren Rand 2-3cm länger gelassen,damit ich die Schablone zwischen Lampe und Lampenabdeckung schieben konnte. So kann man quasi direkt vor Ort arbeiten, muß die Schablone nicht umständlich an der Unterseite der Abdeckung befestigen und hat eine schöne, gleichmäßige Rundung.
Die Lampenabdeckung habe ich wie folgt vorbereitet:
Mit einer Flex (geht am schnellsten) oder einem Dremel habe ich an der Vorderkante der Abdeckung (also oben drauf!) einen etwa 2cm breiten Rand heruntergeschliffen. Abschleifen sollte man so gut 1mm tief, damit man die letzten 1-2 Glasfasermatten über die Kante überlappen lassen kann; so ist der Schirm später schön fest mit der Abdeckung verbunden. Würde man den Schirm an die Vorderkante der Abdeckung stumpf dranstoßen lassen, würde er garantiert früher oder später abbrechen. Die dünne runde Vorderkante sollte man ebenfalls gut anschleifen! Um sicherzugehen kann man sie auch mit ein paar kleinen Sägeschnitten versehen, damit Schirm und Abdeckung quasi "ineinander verkeilt" sind.
Nun begibt man sich daran, etwa 4-5 Lagen Glasfasermatte zuzuschneiden. Dabei haben 2-3 Stücke genau die Größe des Schirms an sich; 2 Lagen müssen logischerweise um die 2cm nach hinten breiter sein,da sie ja über den vorderen Bereich der Abdeckung gelegt werden. Übrigens habe ich mit Klebeband die Lampe abgeklebt und das Beinschild und die Radabdeckung mit Lappen oder Zeitung vor einsauen mit Harz geschützt! Als kleinen Tipp sollte man die Oberseite der Schablone entweder mit Klebestreifen bekleben oder einen beschichteten Karton nehmen. Damit verhindert man, daß Kartonreste beim späteren Abziehen der Schablone unter dem Lampenschirm hängen bleiben und zusätzlich nervige Arbeit des Entfernens bereiten.
So, jetzt endlich kann man dazu übergehen, das Kunstharz anzurühren. Unter 15°C sollte man das nicht machen und sich in etwa an die Herstellerangaben zum Mischungsverhältnis halten. Ich glaube, man arbeitet am besten mit 2% Härteranteil. Abhängig von Umgebungstemperatur und natürlich eben dieser Härtermenge liegt die Topfzeit schätzungsweise bei ca. 10min.; danach versaut man sich mehr als daß es nutzt, da das Harz arg sämig und noch etwas später dann doch auch fest wird. Also besser 2 oder 3 mal kleinere Menge anrühren!
Jetzt habe ich die festgeklemmte Schablone dünn mit Harz eingestrichen und ziemlich zügig die erste Lage Glasfaser aufgelegt; diese dann leicht mit mäßig viel Kunstharz einstreichen oder betupfen.
Je sauberer man die Lagen aufbringt,desto weniger Nacharbeit hat man später beim Feinschliff. Die Matten habe ich übrigens an der Vorderkante der Schablone einen Hauch überstehen lassen;damit man auf jeden Fall später den Schirm komplett in festem Harz geformt hat und nicht Fehlstellen mit Spachtelmasse auffüllen muß. Als Orientierung für die genaue Form hat man ja die Schablone, an die man sich später halten kann. Man kann auch die Schablone abziehen und den sich abzeichenenden Kantenverlauf mit Kuli oder einem dünnen Edding nachmalen. Nach und nach wird mit dem Aufbringen der Matten der Lampenschirm dicker. Die letzten beiden Matten wie gesagt bis etwas über die Abdeckung reichen lassen. Darauf achten, daß man nicht zuviel Harz verwendet, da die überschüssige Menge bevor sie endlich fest wird gerne mal tropft.
Nach ausreichend Trocknungzeit (gute Stunde etwa oder länger) geht es an die Feinarbeiten. dazu wie eben schon beschrieben die Vorderkante "besäumen", also quasi "in Form" bringen. Die entstandene Harzoberfläche sollte man jetzt gut anschleifen und möglichst sauber abspachteln. Jetzt gehört natürlich ein bißchen Geschick dazu, die Flächen in einer sauberen Rundung zu glätten und zu schleifen. Wenn man sauber gearbeitet hat, geht es etwas zügiger, wenn nicht,dauert es halt länger
Zum Grundieren und Lacken gibt es sicher andere Threads.
Ich hoffe, die Anleitung ist Verständlich! Sicherlich hat der ein oder andere bessere, schnellere oder einfach nur andere Mittel und Wege, auch ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Also viel Spaß beim Nachmachen.
P.S.Eine coole Sache,die ich mir anfänglich überlegt hatte wäre bestimmt, eine Abdeckung zu Formen, die die Lampe im oberen Bereich abdeckt; wie ein Augenlid quasi. Bin auf Eure Ergebnisse, Ideen und Umsetzungen gespannt!!
Viel Spaß!!!!
Gruß,
Marco
Details
- Trifft auf folgende Vespa Modelle zu:
- Alle